Diakonie Mark-Ruhr
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25 Jahre gelebte Nächstenliebe – Jubiläum der allgemeinmedizinischen Ambulanz in Luthers Waschsalon


Hagen. Die allgemeinmedizinische Ambulanz in Luthers Waschsalon feierte am 15. November 2024 ihr 25-jähriges Jubiläum mit einem festlichen Empfang im Hagener Wichernhaus. Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 ist die Einrichtung der Diakonie Mark-Ruhr in der Körnerstraße 75 wichtige Anlaufstelle für medizinische Versorgung von Menschen in sozialen Not-lagen. Zum Jubiläum würdigten Redner:innen aus Diakonie, Kirche, Stadt und Medizin das Engagement und die Bedeutung der Hagener Institution.

Pfr. Matthias Börner, theologischer Geschäftsführer der Diakonie Mark-Ruhr, begrüßte die Gäste und bedankte sich bei den ehrenamtlichen Ärzt:innen, Pflegekräften, Fahren und Betreuungsmitarbeitenden, den kooperierenden Stellen sowie allen Förderern und Unterstützenden für ihre langjährige Treue. Mit Bezug auf die Jahreslosung von 1999 (Jesus Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matthäus 28, 20 (L)), dem Gründungsjahr der Ambulanz, sagte er: „Dieser Zuspruch von Jesus Christus prägt das Handeln der allgemeinmedizinischen Ambulanz in Luthers Waschsalon, die nicht nur medizinische Hilfe bietet, sondern auch Hoffnung, Würde und Menschlichkeit ausstrahlt.“

Ilona Ladwig-Henning, Einrichtungsleiterin von Luthers Waschsalon, hob in ihrer Ansprache die enge Zusammenarbeit zwischen Kirche, Stadt Hagen und Diakonie hervor, ohne die eine solche Versorgung nicht möglich wäre. „Unser Dank gilt den vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfer:innen, die seit Jahrzehnten täglich Großartiges leisten“, sagte sie. Auch Pfr. Henning Waskönig, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Hagen, überbrachte Glückwünsche und lobte die gelebte Nächstenliebe, die hier über 25 Jahre hinweg zur Realität wurde. Heidrun Schulz-Rabenschlag, Prokuristin und Fachbereichsleitung der Sozialen Dienste bei der Diakonie Mark-Ruhr, würdigte das herausragende Engagement aller Beteiligten und hob dabei besonders den Einsatz von Einrichtungsleitung Ilona Ladwig-Henning hervor.

Prof. Dr. Theo Scholten, langjähriger Unterstützer und Initiator der Ambulanz, erinnerte an die Gründungszeit und den gemeinsamen Einsatz, ein verlässliches medizinisches Angebot für Bedürftige zu schaffen. „Es gab bei allen Absprachen und Besprechungen nie Streit und stets ein friedliches Miteinander zwischen allen Beteiligten“, sagte Scholten. Heute versorgt die Ambulanz bis zu 300 Patient:innen pro Quartal, und die Nachfrage wächst weiter. Mit Blick auf mögliche Kürzungen im sozialen Bereich appellierte er an alle, die Zuversicht zu bewahren.

Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Hagener Gesundheitsamtes, erinnerte an die Impfaktion mit dem Arztmobil während der Corona-Pandemie, die vielen wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen zugutekam, und dankte Luthers Waschsalon als „Anker der Mitmenschlichkeit“ im Stadtgebiet. „Die Stärke einer Stadt zeigt sich in der Größe ihrer Mitmenschlichkeit. Hier wird in Hagen Großes geleistet.“ Mit den Worten „Danke für Ihren Glauben an das Gute,“ schloss sie unter großem Applaus ihr Grußwort.

Das Jubiläum verdeutlichte, dass Luthers Waschsalon nicht nur medizinische Versorgung, sondern auch ein Stück Hoffnung für viele Menschen in Hagen bedeutet. Umso bedauerlicher wäre es, wenn die finanzielle Unterstützung aus dem Landeshaushalt für das medizinische Angebot der Einrichtung eingeschränkt würde. Luthers Waschsalon leistet seit 25 Jahren nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch soziale Fürsorge und bietet einen Schutzraum für Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen. „Ein möglicher Wegfall von Fördermitteln würde die Fortführung dieser Arbeit erheblich erschweren. Ein Angebot, welches die Lücken im gesundheitlichen Versorgungssystem abdeckt und sich aktiv für eine Verbesserung des Regelzugangs von Menschen in das System bemüht. Im Sinne ‚Helfen unter Protest‘ muss das Angebot erhalten bleiben – in einer Zeit, in der die Nachfrage stetig wächst und die Versorgungslücken für sozial benachteiligte Menschen immer größer werden“, kritisiert Prokuristin Heidrun Schulz-Rabenschlag.

 

Bildzeile: 25 Jahre medizinische Ambulanz in Luthers Waschsalon. Von links nach rechts: Pfr. Henning Waskönig (Superintendent im Ev. Kirchenkreis Hagen), Prokuristin Heidrun Schulz-Rabenschlag (Fachbereichsleitung Soziale Dienste Diakonie Mark-Ruhr), Pfr. Matthias Börner (Geschäftsführung Diakonie Mark-Ruhr, Ilona Ladwig-Henning (Einrichtungsleitung Luthers Waschsalon), Prof. Dr. Theo Scholten (Initiator der medizinischen Versorgung in Luthers Waschsalon), Dr. Anjali Scholten (Leiterin Gesundheitsamt Hagen), Martina Soddemann (Sozialdezernentin Stadt Hagen).