SPD-Frauen aus Iserlohn informieren sich über die Arbeit der anonymisierten Fachberatungsstelle für Opfer von Menschenhandel der Diakonie Mark-Ruhr
Iserlohn. Die SPD-Frauen aus Iserlohn haben sich bei einem Treffen mit einer Fachberaterin der Diakonie Mark-Ruhr umfassend über das Thema Menschenhandel informiert. Die anonymisierte Beratungsstelle, die ihren Sitz in Hagen hat, berichtete im Alten Stadtbad Iserlohn über die oft er-schütternden Erfahrungen der Betroffenen. Viele Frauen und Mädchen werden unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt und dann zur sexuellen Ausbeutung gezwungen.
Begriffe wie „Laufhaus“ oder „Loverboy“ und rechtliche Regelungen im Strafgesetzbuch (§ 232 StGB) sind eng mit Menschenhandel verknüpft und beschreiben eine brutale Realität, die dahintersteckt: Zwangsprostitution, Organhandel, Zwangsarbeit und andere Formen der Ausbeutung. „Menschenhandel ist auch in unserer Region leider weiter verbreitet, als viele denken“, erklärt die Beraterin der Diakonie, die Betroffene anonym unterstützt. „Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung sind auch in Deutschland ein brisantes Thema. Die Loverboy-Masche gehört dazu. Junge Männer täuschen Liebe vor und bringen junge Mädchen in Abhängigkeiten und sukzessive in die Prostitution.“ In NRW arbeiten insgesamt acht Beratungsstellen anonym daran, Betroffene aus Situationen wie diesen zu lösen.
Neben Hintergrundinformationen zur Problematik wurde im Gespräch auch klar, wie wichtig es ist, dieses Thema öffentlich zu diskutieren, das Bewusstsein dafür zu stärken und Behörden effizient zu vernetzen. „Menschenhandel darf kein Tabuthema sein. Aufklärung ist dringend notwendig“, betont Annegret Simon, Vorsitzende der SPD-Frauen Iserlohn.
Für weitere Informationen und anonymisierte Beratung können Interessierte und Betroffene die Fachberatungsstelle der Diakonie Mark-Ruhr unter 02331 / 304642034 kontaktieren.
Bildzeile: Die Iserlohner SPD-Frauen Manuela Rickert, Eva Kitz, Sarah Glodczey , Özlem Leone, Maria Zaphiropoulou (Tischreihe links von vorn nach hinten) sowie Doris Rickert, Monika Stockmann, Annegret Simon und Heike Berlinski (Tischreihe rechts von vorn nach hinten) haben sich bei einem Treffen mit einer Fachberaterin der Diakonie Mark-Ruhr umfassend über das Thema Menschenhandel informiert.