Welttag gegen Menschenhandel: Diakonie Mark-Ruhr warnt vor „Loverboys"
Hagen. Anlässlich des Welttages gegen Menschenhandel am 30. Juli 2024 machen die Mitarbeitenden der spezialisierten Fachberatungsstelle der Diakonie Mark-Ruhr in Hagen auf das alarmierende Phänomen der sogenannten „Loverboy-Methode“ aufmerksam. Die Masche, bei der junge Mädchen und Frauen durch vorgetäuschte Liebesbeziehungen in die Prostitution gezwungen werden, betrifft Personen aller gesellschaftlichen Schichten und Nationalitäten – auch in der Region in und um Hagen.
„Die Mädchen und jungen Frauen, die Opfer der ‚Loverboy-Methode‘ werden, sind in der Regel minderjährig und befinden sich oft in einer Lebenskrise“, erklärt eine Mitarbeiterin der spezialisierten Fachberatungsstelle bei der Diakonie Mark-Ruhr. „Die ‚Loverboys‘ machen ihre Opfer emotional abhängig und zwingen sie schließlich zur Prostitution, um daraus finanziellen Nutzen zu ziehen.“ Der Kontakt zu den Opfern wird dabei mittlerweile schwerpunktmäßig über soziale Medien hergestellt.
Einmal in das Netz der „Loverboys“ geraten, ist es für die Mädchen und jungen Frauen schwierig, sich ohne fachliche Hilfe zu befreien. Sie werden durch psychische und physische Gewalt in der Abhängigkeit gehalten. „Unsere Fachberatungsstelle bietet anonymisierte Beratung für Betroffene, Angehörige und Menschen im direkten Umfeld an“, so die Mitarbeiterin der Diakonie Mark-Ruhr. „Wir unterstützen dabei, die ersten Schritte aus der Abhängigkeit zu wagen und bieten umfassende Hilfe an.“
Erfolgreiche Präventionsarbeit leistet die Fachberatungsstelle unter anderem auch durch Aufklärungsarbeit in Schulen. So fand im Frühjahr ein Präventionsvortrag am Märkischen Gymnasium Schwelm statt, bei dem gemeinsam mit dem Opferschutz der örtlichen Kreispolizeibehörde rund 100 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 über die „Loverboy-Methode“ informiert wurden. Mit Komplimenten und Zuwendungen, häufig über Social Media, gelingt es den ‚Loverboys‘ oft, Zugang zu ihren Opfern zu bekommen. Der Rat an die Schüler:innen: Es ist wichtig, die Signale zu erkennen und schnell zu handeln.
Die Diakonie Mark-Ruhr appelliert daher eindringlich an alle Betroffenen und deren Umfeld: „Schaut hin und meldet euch bei Verdachtsfällen – bei uns oder bei der Polizei“, betont die Fachberatungsstelle gegen Menschenhandel. „Ihr seid nicht allein. Wir helfen euch, aus dieser Situation herauszukommen.“
Für weitere Informationen und anonyme Beratung kontaktieren Sie bitte die Fachberatungsstelle der Diakonie Mark-Ruhr unter Tel: 02331 304642034
Kontakt:
Diakonie Mark-Ruhr
Spezialisierte Fachberatungsstelle gegen Menschenhandel
Tel: 02331 304642034
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