Beeindruckende Demonstration für den Erhalt der sozialen Infrastruktur in Hagen
Hagen. Unter dem Motto „Hagen bleib sozial! - Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Unsere Verantwortung – unsere Zukunft!“ beteiligten sich trotz anhaltendem Regenwetter etwa 700 Teilnehmer:innen bei einem Demonstrationszug vom Rathaus 2 am Hagener Hauptbahnhof (Berliner Platz) zum Hagener Rathaus an der Volme. Das große Engagement der Mitstreiter:innen spiegelte sich in der Vielfalt der Teilnehmenden wider, darunter zu einem großen Teil Mitarbeitende der am Aufruf beteiligten Wohlfahrtsverbände Diakonie Mark-Ruhr (DMR), Arbeiterwohlfahrt Hagen (AWO), Caritas Hagen, Der Paritätische und dem Deutschen Roten Kreuz in Hagen. Genauso waren aber auch beispielsweise Eltern von Kindern aus den heimischen Kindertagesstätten mit dabei, um für den Erhalt der sozialen Infrastruktur einzutreten. Gemeinsamer Tenor: „Es ist 5 vor 12!“.
„Wir sparen am falschen Ende und gefährden durch die Wegrationalisierung sozialer Angebote den sozialen Frieden“, stimmte Pfr. Matthias Börner, theologischer Geschäftsführer der Diakonie Mark-Ruhr, zu Beginn des Demonstrationszugs am Rathaus 2 die Teilnehmer:innen ein: „Wir sind laut, sichtbar und warnen, dass es so nicht weitergehen kann.“ Mit einschlägigen Transparenten (u.a. „Kein Geld für das Wichtigste“), Fähnchen, Luftballons und Trillerpfeifen machte der Demonstrationszug beim Marsch in die Hagener Innenstadt zum Rathaus an der Volme lautstark auf sich aufmerksam. Die beeindruckende Resonanz trotz des durchgehenden Regenwetters bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt verdeutlichte das Bewusstsein für die herausfordernde Situation, der die soziale Infrastruktur in Hagen gegenübersteht.
Bei der Abschlusskundgebung vor dem Hagener Rathaus an der Volme sprach dann u.a. auch Heidrun Schulz-Rabenschlag, Prokuristin und Fachbereichsleiterin der Sozialen Dienste bei der Diakonie Mark-Ruhr. Unter großer und lauter Zustimmung aus dem Demonstrationszug stellte Heidrun Schulz-Rabenschlag vor dem Hintergrund der angekündigten Mittelkürzungen klar: „Wir haben auch in den Sozialen Diensten hoch belastete Beratungsstellen. Wir haben Mitarbeitende die entscheiden müssen, bei wem die Situation am dringlichsten ist und wen wir wieder zurück nach Hause oder auf die Parkbank schicken müssen. Das ist die traurige Realität in unseren Einrichtungen.“
Zum Hintergrund:
Die Demonstration „Hagen bleib sozial! - Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Unsere Verantwortung – unsere Zukunft!“ greift die aktuelle Bedrohung sozialer Strukturen und Dienstleistungen in Hagen auf und kritisiert geplante Kürzungen. Die Freie Wohlfahrtspflege, bestehend aus Diakonie, AWO, Caritas, Paritätischem und DRK, sieht sich vor der historischen Herausforderung, grundlegende Beratungen und Dienstleistungen für die Bürger:innen zu sichern.
Die Demonstrierenden machten deutlich, dass die geplanten Kürzungen nicht nur die Arbeit der Einrichtungen gefährden, sondern auch die soziale Struktur in Hagen bedrohen. Die Forderung nach Aufmerksamkeit für diese prekäre Situation richtet sich an Verantwortliche in Kommune, Politik und Gesellschaft.
Bildzeile (vorn v.l.n.r.): Jan-Phillip Krawinkel (Der Paritätische), Heidrun Schulz-Rabenschlag (Diakonie) und Rolf Niewöhner (Caritas) demonstrierten gemeinsam mit rund 800 Mitstreiter:innen in Hagen für den Erhalt sozialer Infrastruktur.