FAIR-Haus: Besuch vom anderen Ende der Welt
Schwelm. Im Rahmen einer Delegationsreise aus der Evangelisch-Christlichen Kirche in Papua (GKI-TP) in den Kirchenkreis Schwelm nahmen sich sieben Delegierte der Schwelmer Partnerkirchenkreise in West-Papua (Indonesien) Zeit, sich im FAIR-Haus über die Diakonische Arbeit vor Ort in Schwelm und in der Diakonie Mark-Ruhr zu informieren und sich mit Einrichtungsleiterin Stefanie Krah-von Reth auszutauschen.
Die Delegationsgruppe setzte sich zusammen aus der Leiterin bzw. den Leitern (Superintendent:innen) der vier Partnerkirchenkreisen, Maryon Mansai (Mamberamo), Ruben Msiren (Yalimo Angguruk), Yahya Walianggen (Yalimo Elelim) und Eduard Su (Baliem Yalimo), zwei Vertretern der Landeskirche GKI-TP, Handry Kakiay und Daniel Mofu, sowie dem Koordinator der Partnerschaft in Westpapua, Natan Pahabol. Begleitet wurden Sie dabei von Pfr. Thomas Bracht (Synodalbeauftragter für MÖWe im KK Schwelm) und Pfarrer im Ruhestand Dr. Siegfried Zöllner, der als Missionar bereits 1960 im Hochland von West-Papua seine Arbeit aufnahm und auch mehr als 60 Jahre später die Partnerschaft in Schwelm wesentlich trägt.
Nach einer Besichtigung von FAIR-Café, Arbeitslosenzentrum und FAIR-Kauf setzte sich die Gruppe bei Kaffee und einem Stück selbstgebackenem Kuchen zusammen um sich über die diakonische Arbeit in und um Schwelm auszutauschen. Stefanie Krah-von Reth gab den Gästen einen Einblick in die Bandreite der diakonischen Angebote der Diakonie Mark-Ruhr, einen Abriss der Entwicklung von gemeindlicher Diakonischer Arbeit zu einem großen diakonischen Werk und der heute noch engen Verbindung zwischen Diakonie und verfasster Kirche vor Ort.
Überrascht zeigten sich die Gäste über das diverse Team im FAIR-Haus. „Das hier in der Diakonie Frauen und Männer verschiedener Religionen und Kulturen so zusammenarbeiten, unter einem Selbstverständnis und für alle Menschen, das ist beeindruckend.“ Superintendentin Maryon Mansai zeigte sich begeistert: „Ihr leistet tolle Arbeit hier für die Menschen ohne Arbeit, das inspiriert uns.“ „Manches ist so bei uns aber gar nicht umsetzbar“ fügte Pfr. Dani Mofu hinzu – „vielleicht eines Tages, wenn wir ein freies Land sind.“
Bei der anschließenden Shoppingtour durch den FAIR-Kauf wurden Präsente für Daheimgebliebene geshoppt, darunter so ziemlich alle Deutschlandtrikots, - fähnchen und -flaggen, die das FAIR-Haus zu bieten hatte. Und manche Einkäufe wurden auch vorab flott via Videocall aus 13.000 km Entfernung von der Ehefrau abgenickt – moderner Technologie sei Dank.
Bevor es im engen Zeitplan für die Gäste weiterging, durfte aber ein Besuch des an das FAIR-Haus angebundenen Schwelmer Tafelladen nicht fehlen. „Auf den Märkten um Wamena (West-Papua) habe ich solche Lebensmittelverschwendung durch unnötiges Verpacken nicht gesehen“ führte Stefanie Krah-von Reth (Einrichtungsleitung FAIR-Haus) ein. „Der Lebensmittelüberfluss und der Müll durch Lebensmittelverpackung ist ein Wohlstandsproblem in Deutschland und gleichzeitig führen wir mittlerweile eine Warteliste, weil immer mehr bedürftige Menschen die Tafel nutzen möchten (oder müssen) als wir bedienen können.“
Bildzeile: Eine Delegation der Evangelisch-Christlichen Kirche aus der indonesischen Provinz Papua besuchte unter anderem das FAIR-Haus der Diakonie Mark-Ruhr unter der Leitung von Stefanie Krah-von Reth (3.v.r.) in Schwelm.