5G Inklusion 4.0: Iserlohner Werkstätten präsentieren Möglichkeiten digitaler Teilhabe
Iserlohn. Mit Hilfe digitaler Assistenzsysteme neue Wege der Teilhabe gehen: Das diese Zukunftsvision bei den Iserlohner Werkstätten (ISWE), ein Tochterunternehmen der Diakonie Mark-Ruhr, bereits Realität ist, zeigte der Digitaltag 2023 im Iserlohner Karree 38. Denn dort – aber zeitgleich auch online – präsentierten die ISWE am bundesweiten Digitaltag (16. Juni) zahlreichen Netzwerkpartner:innen durch praxisnahe Live-Vorführungen die Digitalisierungs-Fortschritte im Unternehmen.
In Projektpartnerschaft mit der Gesellschaft für Bildung und Beruf e.V. (GBB) und der University of Europe for Applied Science (UE), gefördert u.a. durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, werden bei den ISWE seit Jahren sogenannte wissensbasierte digitale Assistenzsysteme bei den Mitarbeitenden erprobt und in die tägliche Arbeit im Betrieb implementiert. Der Einsatz dieser Systeme befähigt Mitarbeitende mit unterschiedlichsten Handicaps, ihre Arbeitsplätze in Werkstätten oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu sichern und auszubauen. „Assistive digitale Technologien können einen entscheidenden Beitrag leisten, wenn es darum geht Anlernprozesse zu verkürzen, Montagefehler zu vermeiden, die selbständige Arbeitsorganisation zu steigern und die Belastung für die Mitarbeitenden zu reduzieren“, erklärt Werkstattleiter Andreas Schattner. So eröffnet die voranschreitende Entwicklung der Digitalisierung auch Mitarbeitenden einer Werkstatt neue Möglichkeiten, zum Beispiel in Produktion, Montage oder Logistik.
Und so konnten die Teilnehmer:innen am Digitaltag 2023 im Karree 38 an zehn Demo-Stationen oder auch bei einer Werksführung hautnah erleben und auch selbst ausprobieren, wie solche Assistenzsysteme im Einsatz funktionieren. Basis der aktuellen Digitalprojekte bei den ISWE sind das Konzept Metaversum, bei dem ein digitaler Raum durch das Zusammenwirken virtueller, erweiterter und physischer Realität entsteht und das auf dem Gelände eingerichtete 5G-Standalone Campusnetz. Dadurch ist individuelle Arbeitsassistenz mit audio-visueller Unterstützung auch auf Distanz möglich. Martin Ossenberg, Geschäftsführer der Iserlohner Werkstätten: „Der Einsatz von modernen digitalen Technologien - wie zum Beispiel beim Projekt 5G Außenarbeit - zeigt, dass Digitalisierung in den Werkstätten erfolgreich und praxisorientiert eingesetzt werden kann und damit die Werkstattleistung modernisiert und am Puls der Zeit ausgerichtet werden kann.“
Gelegenheit die unterschiedlichen Systeme in Einsatz zu sehen, wird es auch in Zukunft geben. Im September starten die Iserlohner Werkstätten eine Roadshow, bei der sie die digitalen Assistenzsysteme mobil an verschiedenen Orten im Märkischen Kreis quasi „aus dem Kofferraum“ präsentieren. Dabei werden Möglichkeiten von 5G an Außenarbeitsplätzen sowie Nutzervorteile für Unternehmen und Beschäftigte im ländlichen Raum demonstriert. Wegezeiten sollen dadurch reduziert, dem Fachkräftemangel entgegengetreten und die Beschäftigungsfähigkeit im ländlichen Raum erhöht werden. (genaue Termine folgen)
Über die Iserlohner Werkstätten:
Als Unternehmung der Diakonie Mark-Ruhr gestalten und sichern die Iserlohner Werkstätten (ISWE) im Sozialraum Iserlohn, Hemer, Menden und Schwerte die Teilhabe am Arbeitsleben für diejenigen Menschen, die aufgrund ihres individuellen Assistenzbedarfs nicht, noch nicht oder noch nicht wieder selbstständig in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden können. Ziel der ISWE ist die Inklusion von Menschen mit Handicap durch Teilhabe am Arbeitsleben.
Über 5G Inklusion 4.0:
„5G Inklusion 4.0“ ist eines von 13 Projekten, die im Rahmen des Wettbewerbs 5G.NRW für eine Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen ausgewählt wurden. 5G gilt als Schlüsseltechnologie zur Beschleunigung der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Neben wesentlich höheren Datenübertragungsraten wird die Übertragung in Echtzeit sowie die Vernetzung von Maschinen, Anlagen und Robotern in der Industrie möglich. „5G Inklusion 4.0“ will Antworten liefern auf die Frage, wie die Vernetzung digitaler Assistenzsysteme mit 5G bisherige Unterstützungssysteme für Menschen mit kognitiven Einschränkungen, ergänzen kann.
Bildzeile: Zahlreiche Netzwerkpartner:innen der ISWE informierten sich bei Fachvorträgen und Live-Demonstrationen am bundesweiten Digitaltag im Karree 38 über Möglichkeiten digitaler Teilhabe und virtuelle Arbeitswelten.