Diakonie Mark-Ruhr
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Pro Integration und Iserlohner Werkstätten gehen mit erstem Iserlohner Inklusionsbetrieb gemeinsame Wege der Teilhabe


Hagen. Die Hagener Pro Integration (Pro-I) erweitern gemeinsam mit den Iserlohner Werkstätten (ISWE) ihre inklusiven Angebote am Zentrallager Giesestraße in Iserlohn. Durch die Kooperation der beiden Gesellschaften unter dem Dach der Diakonie Mark-Ruhr werden die Arbeits- und Berufsfelder der Pro-I um den Bereich Lager und Logistik ergänzt. Damit wird für Menschen mit einer Beeinträchtigung der Weg auf den ersten Arbeitsmarkt greifbarer. Gleichzeitig stehen die Zeichen bei Pro-I weiter auf Wachstum: Durch den Ausbau des Geschäftsfelds entsteht nun nach Hohenlimburg und Menden auch in Iserlohn ein Inklusionsbetrieb.

Derzeit arbeiten 15 von insgesamt 60 Pro-I-Beschäftigten im neuen Iserlohner Inklusionsbetrieb - mehr als die Hälfte von ihnen mit einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung. Perspektivisch sollen bis zu 30 inklusive Arbeitsplätze im Zentrallager entstehen. Einige der Beschäftigten sind auch ehemalige Mitarbeitende der Iserlohner Werkstätten, die nun auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt sind. „Wir können unseren Beschäftigten nun ein zusätzliches Angebot machen und erhöhen durch die Kooperation die Durchlässigkeit für Mitarbeitende mit Handicap, um möglichst viele an den ersten Arbeitsmarkt heranführen zu können“, erklärt Claudia Salterberg, Prokuristin und Bereichsleitung für den Bereich Administration bei den ISWE.

Das Team in der Giesestraße nimmt täglich etwa 40 Wareneingänge von sechs Industriekunden aus der ganzen Welt entgegen, kommissioniert 30-40 Aufträge aus Einzelteilen, stellt eine ähnliche Zahl an versandfertig zusammengestellten Aufträgen zusammen und liefert diese an die Kunden aus. Ebenfalls können vor Ort Sortier- und Prüftätigkeiten ausgeführt werden, auch eine Lohnfertigung wird angeboten. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der ISWE die Teilhabe von Menschen mit Handicap auf dem Arbeitsmarkt verbessern und dadurch die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft vorantreiben können“, sagt Christof Neuß, Geschäftsführer der Pro-Integration. Und ergänzt: „Ein Inklusionsbetrieb stellt sicher, dass Menschen mit und ohne Behinderung miteinander arbeiten und sich gegenseitig kennenlernen. So werden Berührungsängste abgebaut und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung nicht nur im Berufs-, sondern auch im gesellschaftlichen Leben gestärkt.“ Nicht zuletzt ermöglicht wird die Erweiterung in Iserlohn auch vom Landschaftsverband Westfalen Lippe und der Aktion Mensch, die durch ihre Unterstützung Projekte der inklusiven Arbeitswelt – wie auch in Iserlohn – forcieren und fördern.

Weitere Informationen, siehe auch: Erster Inklusionsbetrieb in Iserlohn startet - ikz-online.de

Bildzeile: Freuen sich über den Start des neuen Inklusionsbetriebs in Iserlohn (v.l.n.r): Lager-Leiter Philip Schmitter-Heger, Mitarbeiter Roy König, ISWE-Prokuristin und Bereichsleiterin Administration Claudia Salterberg und Pro-I-Geschäftsführer Christof Neuß.

 

Zum Hintergrund:

Über die Pro-Integration:

1982: Gründung des Vereins Pro Integration e.V.  durch Inge Wälzholz-Junius in Konstanz.
1985: Eröffnung Schreinerei auf dem Firmengelände der Firma CD Wälzholz in Hagen-Hohenlimburg. Nachfolgend auch Eintragung in die Handwerkerrolle als eigenständiger Handwerksbetrieb.
1992: Gründung Pro Integration gGmbH und Eröffnung der Gärtnerei am Standort Hagen-Hohenlimburg.
seit 2009: Pro-I ist als Inklusionsunternehmen nach § 215 SGB IX anerkannt.
2019: Unternehmensübergang zu den Iserlohner Werkstätten. Seitdem gehört Pro-I als eigenständiges Inklusionsunternehmen zur Holding der Diakonie Mark Ruhr.
2020: Eröffnung Bereich der Betriebliche Montage (kurz BEMO) in Menden. Dieser Bereich übernimmt Montagedienstleistungen heimischer industrieller Kunden.
2023: Ausweitung des Geschäftsfeldes bzw. Ausbau der inklusiven Arbeitsangebote am Standort Iserlohn im Bereich Lager und Logistik

Arbeits- und Berufsfelder bei Pro-I:

  • Sonder-/Palettenfertigung
  • Schreinerei
  • Gärtnerei
  • BEMO (Betriebliche Montage)
  • Ausbildung
  • Lager- und Logistik (seit 1.4.2023)

 

Über die Iserlohner Werkstätten:

Als Unternehmung der Diakonie Mark-Ruhr gestalten und sichern die Iserlohner Werkstätten (ISWE) im Sozialraum Iserlohn, Hemer, Menden und Schwerte die Teilhabe am Arbeitsleben für diejenigen Menschen, die aufgrund ihres individuellen Assistenzbedarfs nicht, noch nicht oder noch nicht wieder selbstständig in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden können. Ziel der ISWE ist die Inklusion von Menschen mit Handicap durch Teilhabe am Arbeitsleben.

Die Iserlohner Werkstätten verfolgen seit längerem das Ziel, Durchlässigkeit für alle Menschen mit Abstand zum Arbeitsmarkt zu gewährleisten. Dies gelingt u.a. durch sog. Qualifizierungsarbeitsplätze innerhalb der Werkstatt über ausgelagerte Arbeitsplätze bei Unternehmen in der heimischen Region und nun auch nach Menden auch über einen Inklusionsbetrieb in Iserlohn. Damit wird Menschen mit Handicap eine weitere Möglichkeit eröffnet, auf dem sog. ersten Arbeitsmarkt tätig zu werden.

In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Iserlohner Werkstätten die Pro-Integration seit 2019 als eigenständiges Tochter- und Inklusionsunternehmen betreiben.

 

Integrationsunternehmen/-betriebe:

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes, die sich neben ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit einen sozialen Auftrag ge-geben haben: Sie beschäftigen, qualifizieren und integrieren schwerbe-hinderte Menschen, die am Arbeitsmarkt besonders benachteiligt sind. In Inklusionsbetrieben arbeiten behinderte und nichtbehinderte Menschen gemeinsam. Die Unternehmen beschäftigen hierbei bis zu 50 Prozent Schwerbehinderte und verwirklichen dadurch in weitaus höherem Maß berufliche Teilhabe als andere Unternehmen.