Diakonie Mark-Ruhr
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Diakonie Mark-Ruhr präsentiert Jahresbericht der Wohnungslosenhilfe


Schwelm. Insgesamt 311 Personen suchten im Jahr 2021 die Wohnungslosenhilfe Schwelm auf. Ganz neu bei der Wohnungslosenhilfe ist das Projekt „Endlich ein ZUHAUSE!“ – mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds / REACT-EU als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie. Im Hinblick auf die gestiegenen Energie- sowie Lebenserhaltungskosten bittet die Einrichtung, Hilfsangebote frühzeitig anzunehmen und macht darauf aufmerksam, dass eine besondere Gefahr für Geringverdiener ohne Leistungsbezug besteht, in die Wohnungslosigkeit und Energiearmut abzugleiten.

Die Wohnungslosenhilfe Beratungsstelle der Diakonie Mark-Ruhr unter-stützt und berät Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen. Ulf Wegmann, Fachdienstleitung der Wohnungslosenhilfe, und Heike Orth, Einrichtungsleiterin der Wohnungslosenhilfe Schwelm, stellten in der Beratungsstelle Sedanstraße den alljährlichen Jahresbericht zusammen vor.  Von den 311 Besucher:innen (2020: 338) waren 29 % weiblich, die Altersklasse der 30- bis 39-jährigen mit 24,44 % hat am häu-figsten die Beratungsstelle aufgesucht (2020: 23,67%). „Im Jahr 2021 haben wir 260 postalische Erreichbarkeiten (2020:204) für Menschen ohne eigene Meldeanschrift ausgestellt“, berichtet Heike Orth. Die Postadresse ist ein erster wichtiger Schritt zur Anbindung an (Sozial-) Leistungsträger und damit zur Gewährung von Leistungen bei der Existenzsicherung.

Für das Beratungsteam in der Sedanstraße war es im Jahr 2021 eine besondere Herausforderung, den Publikumsverkehr während der Corona-Pandemie zu ermöglichen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer zunehmend angespannten Wohnungsmarktlage im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis war die durchgängige Beratungsverfügbarkeit in der Schwelmer Wohnungslosenhilfe für die Klient:innen besonders wichtig. „Betroffene suchen mittlerweile deutlich länger, bis sie eine adäquate und bezahlbare Wohnung finden“, weiß Heike Orth. So hatten im Jahr 2020 beispielsweise 54,75% der Beratungssuchenden bei Hilfeende einen eigenen festen Wohnsitz, im abgelaufenen Jahr war das nur noch bei exakt 50 % der Klient:innen der Fall.

Ulf Wegmann und Heike Orth machen gezielt darauf aufmerksam, dass durch die gestiegenen Energie- und Lebenserhaltungskosten mit einem höheren Beratungsaufwand und mehr Klient:innen zu rechnen ist. Im Jahr 2022 haben bis Ende Juli bereits 247 Menschen die Beratungsstelle aufgesucht. „Aus unserer Erfahrung heraus können wir sagen, dass vor allem Geringverdiener oder Rentner:innen mit niedrigem Einkommen, die bislang keines unserer Hilfsangebote wahrnehmen mussten, jetzt akut gefährdet sind, in die Wohnungslosigkeit zu geraten oder von Energiesperren betroffen zu sein“, konstatiert Ulf Wegmann. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, frühzeitig Hilfebedarf in entsprechenden Einrichtungen wie der Wohnungslosenhilfe anzumelden. Denn: „Es ist immer leichter eine Wohnung zu halten, als eine Neue zu finden.“

Ganz neu bei der Wohnungslosenhilfe ist das Projekt „Endlich ein ZUHAUSE!“ Das von Land und EU geförderte Projekt läuft seit März und unterstützt bei der Wohnraumsicherung, bei der Akquise von geeignetem Wohnraum und gibt den Klient:innen in ihrem Wohnumfeld Hilfestellungen. Für diese aufsuchende Tätigkeit von Betroffenen ist die Beratungsstelle im Raum Schwelm noch auf der Suche nach Unterstützung. Interessierte Sozialarbeiter:innen oder Sozialpädagog:innen können sich auf den Karriereportal der Diakonie Mark-Ruhr informieren. Weiterführende Fragen und Auskunft erteilt Einrichtungsleiterin Heike Orth, Tel.: 02336 6001.

Bildzeile:
Ulf Wegmann, Fachdienstleitung der Wohnungslosenhilfe, und Heike Orth, Einrichtungsleitung der Wohnungslosenhilfe Schwelm, stellten den Jahresbericht 2021 sowie das neue Projekt „Endlich ein ZUHAUSE!“ vor.