Diakonie Mark-Ruhr
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„Die Versorgung mit Wohnraum für alle ist die drängendste soziale Frage“ - Fluchtbewegung aus der Ukraine erhöht Druck auf Wohnungsmarkt


Hagen/ Iserlohn/ Schwelm/ Hattingen. Die Wohnungslosenhilfeeinrichtungen der Diakonie Mark-Ruhr haben an der Bundestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe zum Nationalen Aktionsplan zur Überwindung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit teilgenommen.

Als Ergebnis begrüßt die Diakonie Mark-Ruhr die Aufnahme eines Nationalen Aktionsplans zur Überwindung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit in den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung. „Wir sind sehr auf die Umsetzung gespannt, so ist vorgesehen, dass es bis zum Jahr 2030 keine Wohnungs- und Obdachlosigkeit mehr geben soll“, sagt Ulf Wegmann, Fachdienstleiter der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Mark-Ruhr. „Die Versorgung mit Wohnraum für alle ist die drängendste soziale Frage, denn Wohnen ist ein Grundbedürfnis aller Menschen unabhängig von Herkunft und sozialer Stellung ist.“

Die Wohnungslosenhilfeeinrichtungen der Diakonie Mark-Ruhr arbeiten im Ennepe-Ruhr-Kreis, in der Stadt Hagen und im nördlichen Märkischen Kreis mit an der Verbesserung der Lebenssituation wohnungsloser Menschen und deren Versorgung mit Wohnraum. „Auch in unserem Einzugsgebiet steht ein hoher Bedarf an bezahlbaren Wohnungen einem geringen Angebot gegenüber und besonders Menschen mit komplexen sozialen Problemlagen werden zunehmend vom Wohnungsmarkt ausgeschlossen“, so Ulf Wegmann. Daher sollten auch auf kommunaler Ebene neue Wege der Kooperation mit der Wohnungswirtschaft erprobt werden. Dringendste Forderung bleibt somit die Schaffung bezahlbaren Wohnraumes für am Wohnungsmarkt benachteiligte Menschen. Diese Forderung gewinnt unter der aktuellen und voraussichtlich noch zu erwartenden Fluchtbewegung aus der Ukraine an Bedeutung. Aufgrund der schwierigen Lage am Wohnungsmarkt bildet ein weiterer wichtiger Fokus die Prävention von Wohnungsverlust. „Jede Wohnung, die erhalten werden kann, verhindert eine ordnungsrechtliche (teure) Unterbringung durch die Kommunen und die mühsame Suche nach neuem, geeignetem Wohnraum“, fasst Heike Orth von der Wohnungslosenhilfe in Schwelm zusammen und nennt für den EN-Kreis konkrete Zahlen als Beispiel: 625 Menschen wurden im Jahr 2021 von der Wohnungslosenhilfe der Diakonie im EN-Kreis betreut, deren Hilfeprozess auch abgeschlossen werden konnte. „Bei Auftritt waren davon schon 119 Menschen in eigenem Wohnraum, bei Beendigung der Hilfe waren es insgesamt 283 Menschen.“