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PiA III besucht Deutsches Fußballmuseum und Traffik-Ausstellung im Dortmunder U


Exkursion im Zeichen des Regenbogens und des eigenen künstlerischen Schaffens

Dortmund. „Habt ihr schon mal von jemandem gehört, der zu seinen Eltern gegangen ist und gesagt hat: Mama, Papa, ich bin übrigens heterosexuell!“, fragt Museumspädagogin Sarah Goessling vom Team des Deutschen Fußballmuseums in die Runde. Die rhetorische Frage demonstriert die eigentliche Absurdität eines Outings. Willkommen beim Projekttag Homophobie im Deutschen Fußballmuseum! Schon auf dem LED-Laufband der Museumsfassade gegenüber vom Dortmunder Hauptbahnhof wurde das Friederike-Fliedner-Berufskolleg (FFBK) bei seiner Exkursion weithin sichtbar begrüßt.
Bei dem Workshop im Beisein der Lehrkräfte Sabine Held und Thorsten Langenbahn durften die angehenden Erzieher*innen aus der Abschlussklasse der Praxisintegrierten Ausbildung (PiA) des FFBK ihr Wissen zu Homophobie im Allgemeinen und im Sport im Besonderen vertiefen. „Queer“, „trans“, „bi“, „Toleranz“, „Akzeptanz“ und „Regenbogenflagge“ waren nur einige der Begriffe, die als Beflockung auf verschiedenen Fußball-Trikots standen, die von der PiA III gedeutet und diskutiert wurden.
Die Kapitänsbinde in Regenbogenfarben, die Manuel Neuer 2021 als Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft getragen hat, gab als Ausstellungsstück den Anlass zu einem intensiven Austausch über das Symbol der LSBTIQ-Bewegung. Eine spielerische Museumsrallye in vier Gruppen – die jeweilige Kapitänin/ der jeweilige Kapitän ging mit einer regenbogenfarbenen Spielführerbinde voran – führte die FFBK-Delegation von der Schatzkammer mit den Trophäen des DFB bis hin zum Soccer-Court in der Veranstaltungshalle.   
Dabei stellten die Berufsschüler in einer fiktiven Lernsituation mit kreativen Ideen unter Beweis, wie der Thematik zu mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung verholfen werden könnte. Zu den Vorschlägen zählten zum Beispiel ein eigener Wagen des DFB beim Christopher Street Day, regenbogenfarbene Medaillenbänder bei Pokalvergaben oder eine Kiss Cam nach US-amerikanischem Vorbild bei Fußballspielen.
Die viereinhalbstündige Veranstaltung unter fachkundiger Leitung bot nebenbei die Gelegenheit, die umfangreiche Dauerausstellung des Deutschen Fußballmuseums in Augenschein zu nehmen. Übrigens war der Premieren-PiA-Jahrgang des FFBK einmal mehr Vorreiter: Die Studierenden waren die deutschlandweit erste Berufskolleg-Klasse, die den seit Jahresbeginn angebotenen Projekttag Homophobie absolvierte.
Nach dem Fußballmuseum ist vor dem Dortmunder U: Nach einer kurzen Mittagspause traf sich die Examensklasse am Wahrzeichen der Westfalenmetropole wieder, wo sie von Lehrerin Sabine Held – ihres Zeichens für die Ästhetische Bildung am FFBK verantwortlich – in Empfang genommen wurde.
In einer exklusiven Pre-Vernissage, noch vor der offiziellen Eröffnung, gewährte Frau Held einen Rundgang durch die Ausstellung „Traffik – Auf Tour zu neuen Welten“. Das Besondere: Zum einen hat die Lehrerin, Museumspädagogin und Künstlerin die dort gezeigten Werke gemeinsam mit zwei Kolleginnen selbst geschaffen sowie das gesamte Konzept der interaktiven Mitmach-Ausstellung erarbeitet und umgesetzt, zum anderen sind darin auch Arbeiten aus dem Unterricht der PiA III integriert.
Die Ausstellung „Traffik“ ist bei kostenlosem Eintritt noch bis zum 5. Juni 2022 auf der Ebene U-Zwei des Dortmunder U zu sehen. Mehr Infos und Eindrücke unter: www.dortmunder-u.de Bei den Studierenden stießen die Kunstwerke mit vielen kindgerechten Bezügen auf großes Interesse – sowohl aus ästhetischer als auch pädagogischer Sicht. Das Produkt ihres eigenen Schaffens in diesem Rahmen präsentiert zu sehen, ließ bei dem ein oder anderen auch ein bisschen Stolz aufblitzen. So ging der Museumstag mit vielen nachhaltigen und positiven Eindrücken ebenso zu Ende.