Diakonie Mark-Ruhr
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Wohnungslosenhilfe Iserlohn stellt Jahresbericht 2020 vor


Iserlohn. Insgesamt 602 Personen suchten im Jahr 2020 die Wohnungslosenhilfe Iserlohn auf. Die Erreichbarkeit der Wohnungslosenhilfe konnte trotz Corona durchgehend sichergestellt werden.

Die Wohnungslosenhilfe Beratungsstelle der Diakonie Mark-Ruhr unterstützt und berät Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen. Auch in diesem Jahr stellte Ulf Wegmann, Fachdienstleitung der Wohnungslosenhilfe, den alljährlichen Jahresbericht vor. „Von den 602 Besucher*innen waren 27,2 % weiblich und 51,3 % hatten einen Migrationshintergrund. „Wir gehen davon aus, dass in Zukunft immer mehr Menschen aus anderen EU-Ländern zu uns in die Beratungsstelle kommen werden, da die wirtschaftlichen Folgen durch Corona in anderen Ländern deutlicher spürbar sind als hier. Schon jetzt kommen wieder Menschen in unsere Beratung, die hier die Aussicht oder Hoffnung auf Arbeit haben, aber noch ohne festen Wohnsitz sind und der Unterstützung bedürfen“, stellt Ulf Wegmann eine Entwicklung dar. 18 Klient*innen (2019: 12) waren zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme akut obdachlos. „In unserem Bericht wird außerdem deutlich, dass unsere Klient*innen bei der Kontaktaufnahme vermehrt in Notunterkünften untergekommen waren (7,1%). 41,6 % hatten vorübergehend bei Bekannten Obdach gefunden, im Vorjahr waren es deutlich mehr (48,2%)“, berichtet der Fachdienstleiter.

Durch Corona erfolgte die Beratung auf Distanz oder mit Terminvereinbarung. In der Zeit des Lockdowns erfolgte die Postausgabe über eine Schleuse und Anträge auf Arbeitslosengeld II wurden telefonisch bis zur Unterschriftsreife vorbereitet. „Uns freut es sehr, dass dies alles so gut funktioniert hat. Nach dem Lockdown war es sehr schnell wieder möglich Beratung in unseren Räumlichkeiten anzubieten, Spuckschutz und ein Hygienekonzept ermöglichten einen guten Schutz der Klient*innen und Mitarbeiter*innen“, so Ulf Wegmann. Die Begleitung der Menschen erfolgte überwiegend auf vorherige Terminabsprache. Kurze Vorsprachen, wegen kleinerer Probleme gingen zurück, die einzelnen Beratungen beanspruchten mehr Zeit und Energie. Dies führte unter anderem zu sehr guten Ergebnissen in der Existenzsicherung der Beratenen. Eine wichtige Voraussetzung hierfür war die gute Kooperation mit dem Jobcenter, das im ständigen Austausch mit der Wohnungslosenhilfe die jeweiligen Vorgehensweisen abstimmte und für eine gute Erreichbarkeit seiner Mitarbeitenden gegenüber den Mitarbeitenden der Wohnungslosenhilfe sorgte.

„Weiterhin erleben wir bei denen, die zu uns kommen, einen erhöhten Beratungs- und Unterstützungsbedarf, besonders, da viele Anträge und Anliegen ohne persönlichen Kontakt in den Behörden zu erledigen sind. Aktuell kommt es zu leichten Entspannungen durch erste Öffnungsschritte beim Jobcenter MK. Auf der Seite der Hilfesuchenden erwarten wir, dass Menschen, zum Beispiel durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit, in Not geraten oder es schon sind. Genau in diesen Fällen ist es wichtig, dass die Betroffenen möglichst frühzeitig den Kontakt zu uns aufnehmen. Dies gilt auch für Menschen, die durch das Hochwasser ihre Wohnung, Möbel, Hausrat und Bekleidung verloren haben“, betont Ulf Wegmann und weist auf möglicherweise bestehende Ansprüche auf Sozialleistungen oder Notfallhilfen hin.

Die Wohnungslosenhilfe Iserlohn benötigt derzeit Spenden in Form von haltbaren Lebensmitteln: „Auf unser Nothilfeangebot den Lebensmittelschrank greifen wir zurück, wenn eine unmittelbare Bargeld- oder Gutscheingewährung durch Sozialleistungsträger nicht erreichbar ist“, erklärt der Fachdienstleiter. Lebensmittelspenden können montags bis freitags in der Zeit von 10 bis 12 Uhr oder nach vorheriger telefonischer Terminabsprache (02371 158783) in der Beratungsstelle, Trift 3, 58636 Iserlohn, abgegeben werden.

Bildzeile:
Ulf Wegmann, Fachdienstleitung der Wohnungslosenhilfe, bei der Postausgabe.

Kurzfassung Jahresbericht Wohnungslosenhilfe Iserlohn 2020