Diakonie Mark-Ruhr
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KinderschutzAmbulanz Hagen: Zehn Jahre für den Kinderschutz


Hagen. Als Hagener Gemeinschaftsprojekt macht sich die Kinderschutz-Ambulanz der Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen für Kinder stark. „Viele Akteure aus den Bereichen der Politik, Verwaltung, Medizin, der Jugend-hilfeträger und engagierte Einzelpersonen, haben sich vor mehr als zehn Jahre auf den Weg gemacht, die KinderschutzAmbulanz zu konzipieren und zu gründen“, erinnert sich Reiner Rohrhirsch, Leiter der Einrichtung der Ev. Jugendhilfe, eine Tochtergesellschaft der Diakonie Mark-Ruhr.

Die Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gGmbH wurde mit der fachlichen und personellen Umsetzung beauftragt und ist in stetiger Kooperation mit dem Jugendamt, dem Fachbeirat der Kinderschutzambulanz und den Kooperationspartner aus Jugendhilfe, Medizin und Justiz mit der kontinu-ierlichen Weiterentwicklung befasst. Das Ziel der KinderschutzAmbulanz ist, auf diagnostischem Weg familiäre Konflikte und Hinweise auf Ver-wahrlosung und Gewalt zu analysieren, um Maßnahmen vorzuschlagen, die dem Kind das Heranwachsen in gesunden und förderlichen Struktu-ren ermöglicht.

„Die KinderschutzAmbulanz hat sich inzwischen zu einer anerkannten diagnostischen Facheinrichtung bei allen Formen von Vernachlässigung und Gewalt gegen Kinder entwickelt und ist inzwischen auch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt“, sagt Reinhard Meng, Geschäftsführer der Ev. Jugendhilfe Iselohn-Hagen. „Eine besondere Stärke unserer Einrichtung ist das vor einigen Jahren mit dem Hagener Familiengericht entwickelte Konzept der gerichtsrelevanten Diagnostiken“, berichtet Reiner Rohrhirsch. „Durch die Beauftragung der KinderschutzAmbulanz durch das Familiengericht wird deutlich, dass die Expertenmeinung der KinderschutzAmbulanz auch in gerichtlichen Verfahren inzwischen einen hohen Stellenwert genießt.“ Immerhin werden jedes Jahr ungefähr 60 Kinder und Jugendliche vorgestellt - und das mit steigender Tendenz! Zusätzlich können sich Kinder und Jugendliche in Notlagen selbstständig zur Beratung anmelden und bekommen innerhalb weniger Tage einen Beratungs-termin. Die „KiJuB“ (Kinder- und JugendBeratung) ist eine Kooperation mit der Beratungsstelle ZeitRaum zur Sicherstellung des Beratungsbedarfs für junge Menschen entsprechend dem Bundeskinderschutzgesetz.

Um Kinder, Jugendliche und deren Eltern in familiären Krisen noch bes-ser und schneller zur Seite zu stehen erhält die KinderschutzAmbulanz Hagen für die kommenden beiden Jahre zusätzliche Fördermittel, um ihr Angebot weiter auszubauen. So wird die „Offene Beratung“ zu der Hagener Eltern und auch andere Erwachsene, die sich Sorgen um Kinder machen, die KinderschutzAmbulanz ohne Terminabsprache und Kosten in Anspruch nehmen können, künftig ihr Angebot erweitern. Es können nunmehr zusätzliche Beratungsangebote für Familien in Krisensituationen bereitgestellt werden. Die KinderschutzAmbulanz Hagen kann hierzu auch auf die Fachkräfte der Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gGmbH zurückgreifen, um bedarfsgerechte, vorbeugende Angebote zu entwickeln.

Die KinderschutzAmbulanz steht auch anderen Fachstellen im Rahmen des Kinderschutzes zur Verfügung, so können künftige Kooperationen mit dem Gesundheitswesen, Beratungsstellen und Jugendhilfeträgern entwickelt werden, um noch schneller und effizienter gemeinsam Hilfe leisten zu können.

Als eine der „treibenden Kräfte“ für die Einführung der KinderschutzAmbulanz gilt der Vorsitzende des Jugendhilfeausschuss‘, Detlef Reinke. „Ich freue mich über die gute Entwicklung, wertvolle Arbeit und stetige Weiterentwicklung“, erinnert er sich daran, dass der Handlungsbedarf in Hagen bereits 2005 erkannt wurde und letztlich in den Jahren 2007 bis 2009 das Konzept der KinderschutzAmbulanz entwickelt wurde. Detlef Reinke macht auch darauf aufmerksam, dass die Einrichtung für die vielfältigen Aufgaben auf Spenden angewiesen ist.

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Seit zehn Jahren gibt es das erfolgreiche Gemeinschaftsprojekt Kinder-schutzAmbulanz Hagen (von links nach rechts): Silvia Straube (Kinder-schutzAmbulanz), Vanessa Broschat (Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen), Detlev Reinke (JHA-Vorsitzender), Reinhard Goldbach (Stadt Hagen), Reiner Rohrhirsch (Leiter KinderschutzAmbulanz), Susanne Lossau (Stadt Hagen) und Reinhard Meng (Geschäftsführer Ev. Jugendhilfe Iser-lohn-Hagen).