Diakonie Mark-Ruhr
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Kinder haften nicht für ihre Eltern – Diakonie Mark-Ruhr warnt vor Überschuldung in Familien


Hagen. Die bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatungen rückt in diesem Jahr Kinder aus überschuldeten Familien in den Fokus. „Wir erleben häufig verzweifelte alleinerziehende und einkommensschwache El-tern, die sich Sorgen um ihre Kinder machen“, berichtet Heidrun Schulz-Rabenschlag, Fachbereichsleitung der Sozialen Dienste der Diakonie Mark-Ruhr. „Bedingt durch die Corona-Pandemie befürchten wir, dass sich die Situation weiter zuspitzen wird.“ Auch in Hagen, deswegen macht die Diakonie Mark-Ruhr auf dieses Thema aufmerksam!

Allein in den überschuldeten Haushalten der 253 Einzelpersonen, die in diesem Jahr bisher von der Schuldnerberatungsstelle der Diakonie-Mark-Ruhr in Hagen beraten worden sind, leben 356 Kinder. „Für viele Kinder ist es schwierig, erfolgreich für die Schule zu lernen, unbeschwert zu spielen und sich gut zu entwickeln“, so Heidrun Schulz-Rabenschlag. „Viele Kinde geraten oft selbst in die Überschuldung, wenn sie älter sind, weil sie den richtigen Umgang mit Geld nicht gelernt haben. Deswegen sind wir der Auffassung, dass das Thema Schulden auch in die Schulen gehört.“

Um ein gutes Aufwachsen von Kindern trotz Überschuldung der Eltern unterstützen zu können, ist eine gute Beratung notwendig! „Kinder leiden besonders darunter, wenn Eltern angespannt und gereizt sind, weil Gläu-biger Druck machen und ständig gespart werden muss“, weiß auch Inge Laschat von der Schuldnerberatung der Diakonie Mark-Ruhr zu berichten. „Es ist für sie schon in normalen Zeiten schwierig, trotz der besonders belasteten häuslichen Situation, unbeschwert zu sein, erfolgreich für die Schule zu lernen und sich gut zu entwickeln. Als Folge der Pandemie kommen nun noch weitere finanzielle Sorgen hinzu, wenn viele Sozialleis-tungen wegfallen, oder der Zugang erschwert ist.“

Kinder, die bisher nach dem Bildungs- und Teilhabepaket Anspruch auf ein kostenloses Mittagessen in der Kita haben, mussten bzw. müssen zu Hause bleiben. „Das kostenlose Mittagessen entfällt also. Dazu kommt, dass zu Hause der Stromverbrauch steigt, Tafeln waren oder sind ge-schlossen, Lebensmittel werden teurer und auch ‚Homeschooling‘ ist mit erheblichen Mehrkosten verbunden“, berichtet Inge Laschat.

Und gerade in der aktuellen Situation sollte sichergestellt werden, dass Kinder nicht noch größeren Belastungen ausgesetzt werden, weil eine Anpassung ihrer existenzsichernden Leistungen ausbleibt.