Diakonie Mark-Ruhr
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Ökofaire Beschaffung von Textilien in der Diakonie: Fachtag liefert Impulse und Praxisbeispiele


Hagen. Kirche und Diakonie und Textilien: Was hat das miteinander zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Vielleicht denken manche an die Talare der Pfarrer, doch sehr viel mehr Textilien werden in Einrichtungen wie Tagungsstätten, Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen verbraucht: Bettwäsche, Handtücher, Arbeitskleidung.

Vor diesem Hintergrund hat die Diakonie Deutschland gemeinsam mit der Vereinten Evangelischen Mission zu einem Fachtag zum Thema „Ökofaire Beschaffung von Textilien“ eingeladen, der am zurückliegenden Donnerstag (13. September) im Wichernhaus der Diakonie Mark-Ruhr in Hagen stattfand. Nicht nur, dass der Veranstaltungsort für die Teilnehmenden aus ganz Deutschland gut erreichbar war, auch inhaltlich passte der Ort, denn auch die Diakonie Mark-Ruhr ist dabei, ihre Flachwäsche und Arbeitsbekleidung auf ökofaire Textilien umzustellen, wie Fabian Tigges von der Diakonie Mark-Ruhr den Tagungsteilnehmern im Rahmens eines Praxisvortrags mitteilte. 
„Wir haben bereits zusammengetragen, wer innerhalb der Diakonie Mark-Ruhr wo und in welchem Umfang Textilien bestellt. Wir möchten auf der einen Seite Synergien nutzen, vor allem aber unseren Teil dazu beitragen, auf nachhaltig und fair produzierte Textilien zu setzen“, so Pfr. Martin Wehn, Geschäftsführer Diakonie Mark-Ruhr. Dies konkretisiere den Unternehmensleitsatz „Unser Handeln ist geprägt von sozialer und wirtschaftlicher Kompetenz, von Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung“.

Pfarrer Dietrich Weinbrenner, Beauftragter für nachhaltige Textilien in der Ev. Kirche von Westfalen und der Vereinten Ev. Mission, hat den Fachtag gemeinsam mit Dr. Marianne Dehne vom Zentrum Recht und Wirtschaft der Diakonie Deutschland, organisiert. Dietrich Weinbrenner unterstützt und überzeugt mit beispielgebendem Engagement Diakonie und Kirche bei der Frage, wie eine ökofaire Beschaffung von Textilien in der Diakonie aussehen kann. Auch dazu gab der Fachtag viele Antworten. 

Direkt zu Beginn der Veranstaltung hat Christian Dopheide, Theologischer Vorstand Evangelische Stiftung Hephata Mönchengladbach und Vorstandsvorsitzender Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland, das Thema auch explizit aus der unternehmerischen Perspektive beleuchtet. Dabei stellte er heraus: „Wir alle haben von den Zuständen in der Textilindustrie Asiens schon gehört und insbesondere die Einkäufer unter uns dürften diese Berichte mit Aufmerksamkeit verfolgt haben. Zudem sind die Werte, von denen die Initiative zur ökofairen Beschaffung geprägt ist, uns in der Unternehmensführung durchaus vertraut. Als da wären: Ökologie, also Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit und Fairness.“ Dopheide weiter: „Wir sollten miteinander mit aller erdenklichen Kreativität daran arbeiten, den Aufwand für eine ökofaire Textilbeschaffung so zu gestalten, dass er mit Blick auf den Beitrag, die diese Einkaufspolitik zur Ausgestaltung einer überzeugenden Unternehmensidentität leisten kann, gerechtfertigt ist.“

Dass dies funktionieren kann, haben weitere Praxisbeispiele unterstrichen. Gerhard Bröker, Prokurist des  Diakonischen Werks in Recklinghausen, berichtete anschaulich von der Umstellung auf ökofaire Berufskleidung im Bereich Gärtnerei. Weitere Beispiele waren die Anschaffung von ökofairer Flachwäsche im „Kantonsspital St. Gallen“ und der Tagungsstätte „Haus am Schüberg“ sowie die Umstellung auf ökofaire Arbeitskleidung im Pflegebereich des „NürnbergStift“.

Dietrich Weinbrenner gab überdies einen systematischen Überblick über Labels und Anbieter, Umsetzungsschritte und Unterstützungsmöglichkeiten. Während der Veranstaltung bestand auch die Gelegenheit, einige Produkte aus ökofairer Herstellung verschiedener Unternehmen zu sichten.  „Das Besondere dieses Fachtages bestand darin, dass sowohl Unternehmen aus der Textilbranche als auch Vertreter*innen von diakonischen Einrichtungen vertreten waren und ins Gespräch kommen konnten“, so Dietrich Weinbrenner.

Bildzeile:
Christian Dopheide, Dr. Marianne Dehne, Martin Wehn und Dietrich Weinbrenner gehörten zum Kreis der Organisatoren bzw. Referenten des gut besuchten Fachtags zum Thema „Ökofaire Beschaffung von Textilien“, der bei der Diakonie Mark-Ruhr in Hagen stattfand.