Diakonie Mark-Ruhr
Diakonie

„Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben“: Merle Schüpphaus neue Haus- und Pflegedienstleiterin des Hospiz‘ Hagen / Tag der offenen Tür am 2. Dezember


Hagen. Wenn das Hagener Hospiz am 1. März seinen Betrieb aufnimmt, dann wird Merle Schüpphaus dem Team als Haus- und Pflegedienstleiterin vorstehen. Das haben der Hospiz-Förderverein, die Klaus Korte Hospizstiftung und die Gesellschafter (Wohlbehagen, Diakonie Mark-Ruhr, Förderverein sowie der Caritasverband Hagen) um ihren Geschäftsführer Pfr. Martin Wehn am Montag bekannt gegeben.

Dabei hat Merle Schüpphaus einen überaus engagierten Eindruck hinterlassen, auch bringt sie die notwendige Fachlichkeit für diese Aufgabe mit. Die gelernte Krankenschwester arbeitet seit 2013 als Koordinatorin des Palliativmedizinischen Konsiliardiensts (PKD) Hagen, Wetter, Herdecke. In der Vergangenheit hat sie sich im Bereich Palliative Care spezialisiert und erfolgreiche eine Weiterbildung zur Haus- und Pflegedienstleitung absolviert. „Als junge Krankenschwester habe ich mich nicht gerne mit dem Thema Sterben und Tod befasst, nach Möglichkeit die Pflege Sterbender und die Versorgung Verstorbener auch lieber meinen Kollegen überlassen“, blickt Merle Schüpphaus zurück. „Meinen Auftrag sah ich damals eher in der Unterstützung zur Wiederherstellung von Gesundheit und im Erhalt von Leben. Nach der Geburt unserer Tochter habe ich in einem anthroposophischen Altenwohn- und Pflegeheim gearbeitet. Dort wurde ich mit einer ganz anderen Sichtweise auf das Thema Sterben und einer sehr bewussten pflegerischen Haltung bei der Versorgung sterbender Menschen konfrontiert, die mir sehr imponiert und mich über mein berufliches Wirken hinaus beschäftigt hat.“ Vor diesem Hintergrund sieht Merle Schüpphaus das Lebensende als Abschluss eines Prozesses. „Sterben gehört zum Leben dazu, es sollte sich nur nicht quälend gestalten. Im Hospiz kommen alle Aspekte einer umfassenden und guten Versorgung am Lebensende zusammen: Die menschliche Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen, medizinische, fachpflegerische sowie spirituelle Gesichtspunkte.“ Gemeinsam mit ihrem Team möchte sie die Gedanken Sissley Saunders zur palliativen Versorgung umsetzen: „Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Als stellvertretende Leitung steht ihr Birgit Meißner zur Seite.Wer sich vom aktuellen Baufortschritt überzeugen möchte, kann dies am Samstag, 2. Dezember, von 10 bis 14 Uhr tun. Dann laden der Förderverein, die Klaus Korte Hospizstiftung und die Stationäres Hospiz Hagen gGmbH zu einem Tag der offenen Tür in das Hospiz an der Rheinstraße ein. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden“, freut sich Brigitte Passoth  (Klaus-Korte-Hospiz-Stiftung). „Der Neubau ist seit kurzem fertig gestellt, neue Bäder und Fenster wurden eingebaut, Böden verlegt. Außerdem haben wir ein Musterzimmer eingerichtet, das Besucher in Augenschein nehmen können.“
Dr. Dieter Jaenckner dankte im Namen des Fördervereins für alle bislang eingegangenen Spenden. „Dadurch kann das Defizit des Hospiz‘ in den kommenden zwei Jahren gedeckt werden.“  Denn die Kranken- und Pflegekassen tragen nur 95 Prozent der laufenden Kosten eines Hospizes, das Hospiz Hagen benötigt vor diesem Hintergrund monatliche Zuwendungen in Form von Spenden in der Höhe von 5.000 bis 6.000 Euro. „Palliativarbeit ist eine gesellschaftliche Aufgabe“, hofft Pfr. Martin Wehn in Zukunft auf Unterstützung.