Diakonie Mark-Ruhr
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Heilpädagogischer Kindergarten leistet großen Beitrag zur Inklusion


Hagen. Viele Jahre lang war der Heilpädagogische Kindergarten Hagen als eigenständige Einrichtung im Hagener Ortsteil Emst bekannt. Unter der Prämisse der Inklusion wurden in den letzten Jahren die drei Gruppen inklusiv ausgerichtet und jeweils einem bestehenden Regelkindergarten angegliedert. „Uns gibt es als Heilpädagogischen Kindergarten aber weiterhin“, rufen Janina Korthaus und Ludwig Eilders ihre Einrichtung in Erinnerung. Beide zeigen sich für die Leitung des Heilpädagogischen Kindergartens verantwortlich.

Alle drei Gruppen sind zwar organisatorisch nach wie vor „der Heilpädagogischen Kindergarten Hagen“, jedoch als Gruppen bei drei unterschiedlichen Trägern „angedockt“: In der Kita Oase Loxbaum der Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen (seit August 2016), seit August 2018 bei der Kita „Am Bügel“ (Stadt Hagen) sowie seit Dezember 2018 in der KiTa St. Paula (Caritasverband Hagen). Janina Korthaus und Ludwig Eilders sehen bei diesem Modell viele Vorteile, geben aber auch kritisch zu bedenken: „Die Bedarfe der Kinder liegen sehr weit auseinander, trotzdem können die Kinder wunderbar miteinander spielen und voneinander lernen, und alle fühlen sich einander zugehörig. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass wir ganz am Anfang von Inklusion stehen.“

Die Gruppen des Heilpädagogischen Kindergartens sind für drei- bis sechsjährige Kinder vorgesehen, die aufgrund besonderer Bedarfe eine intensive Förderung benötigen, die ein Regelkindergarten in diesem Umfang nicht bieten kann. „Wir fördern die Kinder individuell in ihrer Entwicklung“, berichtet Ludwig Eilders, der auch die Kita Oase Loxbaum leitet, „Für Kinder mit einer Behinderung ist es hilfreich, klare Strukturen zu haben.“ Deshalb gibt es beispielsweise die feste Betreuungszeit von 8 bis 14 Uhr. Die Kinder werden in kleineren Gruppen von zu Hause abgeholt und mit Kleinbussen zur Kita gefahren. Beim Ankommen im Kindergarten beginnt dann der Kita-Alltag, der von einem engen Bezug zu den pädagogischen Fachkräften geprägt ist. Der Tagesablauf ist klar strukturiert, wiederkehrende Abläufe und Rituale spielen dabei eine große Rolle.

Janina Korthaus: „Durch die intensive Unterstützung entsteht eine starke Bindung zwischen den pädagogischen Fachkräften und dem jeweiligen Kind. Das Bedürfnis der Kinder nach Nähe zur Bezugsperson ist stärker ausgeprägt als in Regelgruppen. Unsere Kinder benötigen in besonderem Maße das Gefühl von Sicherheit.“ Auch positiv zu erwähnen ist, dass die Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung unter einem Dach viele Begegnungsmöglichkeiten bietet. Dabei spielen die alltäglichen Begegnungen im Tagesablauf, geplante Aktionen und Projekte oder gemeinsame Feiern eine große Rolle.

„Leider werden in Hagen nur 24 heilpädagogische Plätze angeboten“, merkt Ludwig Eilders an, eigentlich ist der Bedarf an heilpädagogischen Plätzen größer. Wenn also auch nicht mehr in der alten Form als in sich geschlossene Einrichtung, so ist der Heilpädagogische Kindergarten auch zukünftig in inklusiver Form in den drei genannten Einrichtungen wichtiger Bestandteil im Hagener Betreuungssystem.

Bildzeile:
Janina Korthaus leitet den Heilpädagogischen Kindergarten Hagen, das Foto zeigt sie in der Gruppe in der Kita Oase Loxbaum.