Diakonie Mark-Ruhr
Diakonie

Große Lücke in der psychoonkologischen Versorgung von Krebserkrankten


Hagen. „Alle Krebspatienten erhalten bei Bedarf eine angemessene psychoonkologische Versorgung.“ So fordert es der Nationale Krebsplan. Und das aus gutem Grund: „Eine Krebserkrankung, ihre Behandlung und die Behandlungsfolgen führen bei etwa der Hälfte der Erkrankten und auch bei ihren Angehörigen zu zahlreichen psychosozialen Belastungen. Deshalb sollte jede Krebsbehandlung unbedingt auch die psychoonkologische Versorgung von Krebskranken und ihren Angehörigen umfassen“, fordert Gisela Reinhardt, Leiterin der Krebsberatungsstelle Hagen.

Krebsberatung hat das Ziel, die Bewältigung der Erkrankung zu unterstützen, körperliche und seelische Symptome zu lindern und vor allem die Lebensqualität zu verbessern. Sie hilft den Menschen auch dabei, die Therapie durchzuhalten. In Krebsberatungsstellen erhalten Krebserkrankte und ihre Angehörigen vielfältige und individuell gestaltete Hilfen durch professionelle Beraterinnen und Berater: Basisinformationen über die Erkrankung und Behandlung, Beratung bei sozialen und seelischen Problemen, Hilfe in Krisensituationen und unterstützende Begleitung in besonders schwierigen Phasen – all das in vertraulichem Rahmen und für die Ratsuchenden kostenlos.

Doch dieses qualifizierte Angebot benötigt auch eine gesicherte Finanzierung. Das Land Nordrhein- Westfalen hat dem Rechnung getragen: Auch für 2019 wurden insgesamt 500.000 Euro für die mehr als 20 Krebsberatungsstellen im Land bewilligt. Regina Mehring, Geschäftsführerin der Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr als Trägerorganisation der Krebsberatungsstelle: „Über diese Basisförderung freuen wir uns sehr, da sie eine gewisse Planungssicherheit ermöglicht. Sie deckt aber nur einen kleinen Teil der Kosten ab. Noch immer sind wir in hohem Maße auf Spenden und Kooperationspartner angewiesen, um unser Beratungsangebot aufrecht zu erhalten. Eine Ausweitung ist in diesem Rahmen leider nicht möglich.“

Da es bundesweit keine gesicherte Finanzierung für Krebsberatungsstellen gibt, ist das Angebot derzeit noch sehr begrenzt. Viele Regionen - auch in NRW - haben überhaupt kein eigenes Beratungsangebot. Eine einheitliche bundesweite Finanzierung der Krebsberatungsstellen muss daher das Ziel sein!